Sie forscht an der Zukunft der Landwirtschaft

Porträt Heike Lindner
Heike Lindner unter ihren Sukkulenten. Bild: Heike Lindner

Heike Lindner, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gruppe Plant Genetics and Development, hat für ihr CAMatomy-Projekt ein prestigeträchtiges SNF Starting Grant erhalten. Das Projekt startet im Frühjahr 2026 am Institut für Pflanzenwissenschaften (IPS). Heike Lindner und ihr Team untersuchen im Rahmen von CAMatomy die verschiedenen Wassersparstrategien, die sukkulente Pflanzen entwickelt haben, um längere Trockenperioden zu überstehen.

Die Forschenden haben bereits ein sukkulentes Modellsystem für ihre Forschung gefunden: Kalanchoë laxiflora. In der Natur ist Kalanchoë laxiflora ein genügsamer, auf Madagaskar heimischer Sukkulentenstrauch. «Im Labor ist die Pflanze aufgrund ihrer geringen Genomgrösse, ihres kurzen Lebenszyklus, ihrer Fähigkeit, sich über Samen zu vermehren, und ihrer Verfügbarkeit für biotechnologische Protokolle ein ideales experimentelles Modellsystem, das für genetische Untersuchungen und Bioengineering zugänglich ist», erklärt Heike Lindner.

Kalanchoe laxiflora in flower. Image: Wikimedia/Tpa2067
Kalanchoe laxiflora in voller Blüter. Foto: Wikimedia/Tpa2067

Ihr Team wird dieses neue Modellsystem nutzen, um die Entwicklungsmechanismen zu entschlüsseln, die zur Anatomie der Sukkulentenblätter führen. Die Forschenden gehen der Frage nach, ob diese Anatomie für die spezialisierte photosynthetische Lebensweise der Sukkulenten wesentlich ist. Laut Heike Lindner bergen diese Erkenntnisse ein enormes translationales Potenzial: «In der Landwirtschaft liefern die wichtigen Pflanzenarten direkt und indirekt fast alle Kalorien für die menschliche Ernährung. Angesichts eines sich ständig erwärmenden Klimas, müssen wir eine breite Palette von Strategien erforschen, um diese Pflanzen zukunftsfähig zu machen.»

Der SNF Starting Grant deckt 1'677'465 CHF an Forschungs- und Lohnkosten für eine Dauer von fünf Jahren.

Über Heike Lindner

Heike Lindner ist Entwicklungsgenetikerin, die nach ihrer Promotion an der Universität Zürich, einem Postdoktorat an der Carnegie Institution for Science in Stanford und einem Forschungsaufenthalt an der Universität Heidelberg am Institut für Pflanzenwissenschaften und dem Oeschger-Zentrum für Klimaforschung (OCCR) der Universität Bern forscht. Ihre wissenschaftliche Arbeit befasst sich damit, wie die Entwicklung des Grundbauplans in Pflanzen reguliert wird und wie dieser pflanzliche Funktionen und Abläufe beeinflusst. Dabei ist es ihr ein besonderes Anliegen, zu verstehen, wie Sukkulenten wassersparender leben können, und ob sukkulente Überlebensstrategien auf andere, nahrungsrelevante Pflanzen übertragen werden können.

Mehr Informationen zu ihrem SNF-Projekt gibt es in der Medienmitteilung der Universität Bern.